Unsere Wanderung auf dem Malerweg - Teil 2

Im Mai 2018 haben wir die ersten Etappen des Malerwegs in der Sächsichen Schweiz absolviert. Jetzt soll nun die Begehung des zweiten Teils erfolgen. Wir beginnen unsere Tour in Altendorf, also auf der vierten Etappe gemäß unseres Wanderführers. Die Unterkünfte sind alle vorgebucht und so hoffen wir das alles klappt und auch das Wetter passt.



Samstag, 12. September 2020

Anreise in Altendorf

Charlotts Shuttel-Service bringt uns planmäßig zum Ausgangspunkt unserer Tour, der Norwegerhütte in Altendorf. Den Schlüssel finden wir am vereinbarten Platz. Ein kleiner Spaziergang führt uns auf den Adamsberg, von wo man einen wunderbaren Ausblick auf die Tafelberge der Sächsichen Schweiz hat. Im Gasthof "Heiterer Blick" ist das Abendessen für uns reserviert. Von hier sehen wir der Sonne beim Untergehen zu. Es ist ein wunderbarer Urlaubsauftakt.



4.Etappe

Sonntag, 13. September 2020

Von Altendorf zur Neumannmühle   (Gasthaus Felsenmühle)

Der Morgen begann mit einem Schwatz mit dem Besitzer der Norwegerhütte. Er will in 2 Wochen den Rennsteig mit seinen Eltern (Mitte 70) und Hund erwandern. Sehr sympathisch. Außerdem wurden wir noch mit ein paar Tipps für die nächsten Tage versorgt.

Der Tag begann heute genauso eindrucksvoll, wie er gestern endete. In den Tälern lagen die Nebelschwaden und die Felsen ragen majestätisch hervor.

Nach dem Frühstück in der „Schönen Aussicht“, schmieren wir uns noch ein paar Brötchen für unterwegs, da wir erst heute Nachmittag in eine gastronomisch versorgte Zone stoßen.

Die heutige Wanderung ist als anspruchsvoll deklariert. Ja so empfinden wir es auch, noch dazu wo wir relativ große Rucksäcke auf haben. Unser erstes Ziel sind die Schrammsteine. Sicherlich eines der bekanntesten Wandergebiete in der hinteren Sächsischen Schweiz. Sonntag und sommerliches Wetter sorgen dafür, dass wir bei weiten nicht alleine unterwegs sind. So gibt es immer wieder Wartezeiten bei den anspruchsvollen Auf- und Abstiegen. Besonders beeindruckend aber auch voll ist die Schrammsteinaussicht mit einem fantastischen Blick auf die benachbarten Felsen.

Über einen schönen Kammweg geht es über die Affensteine. Schließlich steigen wir ins Kirnitzschtal ab. Von dort geht es dann noch ein letztes Mal steil hoch zum Kuhstall. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu unseren heutigen Quartier.

Leider wird die Gaststätte in der Felsenmühle z.Z. nicht bewirtschaftet und wir mussten spätestens 18.00 Uhr da sein, was wir nur knapp schafften. Wenigstens wartet eine Käse- und Wurstplatte auf uns.

Mal sehen, ob wir morgen problemlos laufen können???

19,3 km; 580 hm , sommerliches Wetter ca. 25°C

Hier im Kirnizschtal ist absolut mobilfunkfreie Zone. Aber es gibt ein mäßig schnelles W-LAN im Haus.



5.Etappe

Montag, 14. September 2020

Neumannmühle (Gh. Felsenmühle) bis Schmilka

 

Nachdem wir gestern eine doch recht anspruchsvolle Etappe absolviert hatte, stand die heutige Tour der gestrigen in dieser Hinsicht in nichts nach. Bei 27°C legten wir 16 km zurück. Dabei ging es 710 m hoch und 770 m runter. Erster Höhepunkt war ein Abstecher zur Kleinsteinhöhle und zur Kleinsteinaussicht. Weiter ging es ins Tal der Kirnitzsch und zur Räumichtmühle. Dieses Gasthaus ist wohl schon längere Zeit geschlossen. Für den durstigen Wanderer gibt es aber eine Selbstbedienungsmöglichkeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Somit können wir gut erfrischt das große Pohlshorn erklimmen. Der Aufstieg ist anspruchsvoll. Vom Gipfel kann man die Kleinsteinhöhle sehen. Wir steigen wieder hinab ins Kirnitzsch-Tal. Hier lege ich erst einmal ein erfrischendes Fußbad ein.

 

Am Zeughaus, welches heute geschlossen ist, gibts die Mittagsrast. Im Angebot heute: Der Inhalt unser Lunschpakete aus der Felsenmühle.

 

Über die Goldsteinaussicht gelangen wir über einen anspruchsvolleren Aufstieg zum Großen Winterberg. Dieser befindet sich derzeit in einer Art Dörnröschenschlaf. Nach einer kleinen Rast steigen wir über den anspruchsvollsten Abstieg hinab nach Schmilka. Der Abstieg ist steil und der Belag, teils Stufen aus Holz, teils große Felsbrocken machen den Weg zu einem schweißtreibenden Abenteuer.

 

In Schmilka beziehen wir unser Quartier in der Pension Bergfriede. Die Unterkunft ist so naja, liegt aber direkt im Zentrum des Ortes. So können wir später noch schnell, in einem lauschigen Biergarten, ein Abendbrot abfassen.

 



6.Etappe

Dienstag, 15. September 2020

Von Schmilka bis Kurort Gohrisch

 

Auch die heutige Etappe von Schmilka, Reinhardsdorf mit seiner schön sanierten Kirche im Barockstil, den Pabststein und den letzten Aufstieg zum Gohrisch-Stein und noch zum Kurort Gohrisch ist anspruchsvoll!

Wir frühstücken im kleinen Gartenhäuschen, weil der Frühstücksraum leider voll ist.

In unserer Pension in Schmilka machen sich noch andere Wanderer auf zum Malerweg. Auf dieser Etappe sehen wir oftmals die gleichen Wanderer.

Wir überqueren mit der Fähre die Elbe. Auf der anderen Elbseite erwartet uns der erste heftige Anstieg des Tages. Wir wandern durch sehenswerte Dörfer wie z.B. Schöna und Reinhardsdorf. Diese Landschaft ist geprägt durch einige Tafelberge wie den Zirkelstein und die Kaiserkrone. Die schenken wir uns, da wir diese schon einmal bestiegen haben. Immer wieder schweifen unsere Blicke auf die andere Elbseite und genießen das Schrammsteinpanorama. Eine wirklich malerische Landschaft. Bei über 30°C in der Sonne wird der Genuss allerdings etwas überschattet.

Unterwegs können wir uns ein paar Pflaumen schmecken lassen. Die schön sanierte Kirche in Reinhardsdorf beeindruckt und verschafft uns ein paar kühle Minuten.

Auf geht’s zum steilen Anstieg von Krippen zum Pabststein, Unterwegs können wir an einer Quelle sogar unsere Trinkflasche auffüllen. Heute verlaufen wir uns das erste Mal. Dank satellitengesteuerter Navigation finden wir aber schnell den richtigen Weg.

Auf den Pabstein gibt es neben einen beeindruckenden Ausblick auch eine urige Baude. Dort wird der Sächsische Eierscheckentest durchgeführt. Lecker. Meine eigene Eierschecke kann aber durchaus mithalten.

Der letzte Aufstieg des Tages zum Gohrisch hält noch ein paar kleine Klettereinlagen bereit. Aber auch das ist bald geschafft.

Auch heute sind wir durchaus „geschafft“ als wir unser Quartier erreichen. Es gab wieder 2 kräftezehrende Anstiege von Schmilka Hirschmühle auf das Platau, später auf den Pabststein, längere Abschnitte durch hübsche Dörfer ohne Schatten bei 28 °C im Schatten, sowie ein paar Klettereinlagen (zumindest mit schweren Rucksack) auf den Gohrisch.

Heute haben wir eine tolle Unterkunft in Gohrisch die „Sennerhütte“ mit Gaststätte. Von außen ist die Pension gar nicht so einladend, aber die Zimmer sind toll gemacht und die Gaststätte kann mit sehr guten Essen und netter Bedienung punkten.

19,0 km; 660 hm , sommerliches Wetter ca. 28°C! Im Schatten



7.Etappe

Mittwoch, 16. September 2020

Von Kurort Gohrisch bis Weissig

 

Zum Frühstück in der Sennerhütte lernen wir eine weitere Corona-Prozedur bezüglich des Frühstücks kennen. Damit keine Masken getragen werden müssen, darf es kein Buffet geben. Deshalb müssen die Gäste am Vorabend ein Formblatt ausfüllen, auf dem sie all die Köstlichkeiten, die sie zum Frühstück wünschen, vermerken müssen. So werden die Tellern dann entsprechend zum Frühstück serviert.

Als wir dann los wandern, knallt die Sonne schon wieder ziemlich auf uns herab. Später laufen wir durch schattigen Wald, was die Sache dann wieder erträglicher macht.

Erstes Highlight ist das sogenannte Nadelöhr, durch das wir uns beim Aufstieg auf den Pfaffenstein mit unseren Rucksäcken zwängen müssen. Vom Pfaffenstein hat man einen guten Blick auf die Barbarine, jene 42 m hohe Felsnadel, die als eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz gilt.

Später erreichen wir das Städtchen Königstein, wo wir uns in der ortsansässigen Gastronomie an Kuchen, Eis und Bio-Limonade laben.

Dann erfolgt der schweißtreibende Aufstieg auf den Königstein. Der spätere Abstieg ist nicht minder anstrengend. Hier verzetteln wir uns ein wenig und müssen unsere Route geringfügig variieren. In Thürmsdorf können wir der Schokoladenmanufaktur nicht widerstehen und stärken uns hier mit „Kaltem Hund“ und Eispralinen für die letzten Kilometer der heutigen Etappe.

 

In Weissig beziehen wir unser bestelltes Zimmer.



8.Etappe

Donnerstag, 17. September 2020

Von Weißig bis Pirna

 

 

Nach dem Frühstück in der Pension Lindenhof Scheumann in Weißig brechen wir zu unserer letzten Wanderetappe auf. Wanderhighlight des Tages ist der Rauenstein. Noch einmal geht es über einen steilen Aufstieg dem Gipfel des Berges entgegen. Von oben kann man am anderen Elbufer die Bastei erkennen. Nach dem Abstieg sind wir bald am Haltepunkt Stadt Wehlen. Hier nutzen wir die Regionalbahn nach Pirna. Ja, das ist ein wenig geschummelt, aber wir müssen heute rechtzeitig unser Ziel erreichen, um pünktlich zur Aufführung im Tom-Pauls-Theater zu sein. Mittag gibt es im Biergarten unseres heutigen Quartiers im Elbschlösschen Refugium direkt zwischen Elbe und Bahnlinie gelegen. Da bis zum Beginn der Aufführung noch Zeit ist, beginnen wir schon mal mit einem kleinen Stadtrundgang. Wir besuchen das Stadtmuseum mit zwei Sonderausstellungen. Zum einen geht es um Heinz Fülfe, den bekannten Darsteller des Taddeus Punkt aus dem DDR-Kinderfernsehen. Zum anderen werden Kinderschicksale von Pirnaer Kindern während des 2. Weltkriegs beleuchtet.

Und in Ilses Kaffee Stube bereiten wir uns kulinarisch auf das Tom-Pauls-Programm vor. 19:30 Uhr geht der Vorhang auf. Es geht um bekannte Lyrik, die es zum einen im Original und dann auch noch in einer sächsischen „Übersetzung“ von Lene Voigt zu hören gibt. Insgesamt ein lustiger und lehrreicher Abend.



Freitag, 18. September 2020

Zurück in der Zivilisation, Besuch der Festung Königstein

 

Heute ist noch einmal Sightseeing angesagt. Unsere Rucksäcke können wir in der Gepäckaufbewahrung stehen lassen und mit der Regionalbahn zurück nach Königstein fahren. Die Festung ist gut besucht. Bei bestem Wetter schleichen wir durch die Anlagen der Burg. Zur Stärkung gibt’s auch noch leckeren Kuchen. Ein schöner Ausklang unseres Malerweg-Urlaubs.