Island im Winter


Donnerstag

17.02.2022

Der Start

 

Da unser Flug ab Frankfurt morgen um 13:05 Uhr starten soll, hatten wir vorgesehen, erst morgen früh nach Frankfurt zu fahren. Aufgrund des Bahnchaos, welches das Sturmtief „Ylenia“ verursacht hatte, erschien uns das dann doch zu gewagt.

 

So brechen wir also schon heute auf. In Eisenach versuchen wir einen der wenigen ICEs zu erreichen, die inzwischen wieder unterwegs gen Westen sind.

 

Wir planen natürlich erheblich Reserve ein und so kommt es, dass wir in Eisenach noch genügend Zeit für ein üppiges Abendbrot im Hofbräuhaus des Hotels Kaiserhof haben. Der ICE fährt dann tatsächlich um 21:18 Uhr ab. Der Zug ist gut besucht aber in der 1. Klasse finden wir noch zwei Plätze.

 

Uta bucht fix unser Nachtquartier ganz in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs.

 

Gegen 23:05 Uhr erreichen wir den Zielbahnhof und haben schon 10 Minuten später im Hotel eingecheckt.

 



Freitag

18.02.2022

Ankunft in Island

 

Gut geschlafen und gefrühstückt machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Der Wetterbericht droht das nächste Sturmtief an und wir befürchten einen turbulenten Flug. Ich wünsche mir, dass ich heute Abend schreiben kann, dass es trotz dieser Befürchtungen ein ruhiger und entspannter Flug geworden ist. Und ich schreibe jetzt: „Es war trotz aller Befürchtungen ein angenehmer und ruhiger Flug.“ Getrübt wurde dieser Eindruck nur durch den belastenden Maskenzwang. Nach knapp 3,5 Stunden setzt die Boing 737 MAX (!) sanft in Keflavik Airport unweit von Reykjavík auf. Die Einreiseprozedur ist wegen der digitalen Vorbereitung schnell erledigt. Wir treffen unseren Reiseleiter und einen Teil der Reisegruppe (dazu später mehr). Ein Teil der Mitreisenden ist schon früher angereist und befindet sich schon in Reykjavik. Mit dem großen Kleinbus fahren wir zu unserem Hotel in der isländischen Hauptstadt. In der Stadt liegt eine Menge Schnee, der Himmel ist bedeckt und die Temperatur so um die 0 Grad. Am Abend treffen wir uns in einem Wirtshaus und erhalten schon einmal einen kleinen Eindruck der isländischen Küche. Nebenbei gibt es zahlreiche Informationen zum Ablauf der kommenden Tage.

 



Samstag

19.02.2022

Die erste Schneeschuhwanderung

 

Von Reykjavik brechen wir heute in den Norden Islands auf. Teilweise weht ein heftiger Wind, der den Schnee über die Straße treibt. In einem Supermarkt versorgen wir uns mit Lebensmitteln und wir können hier endlich mal wieder ohne Masken einkaufen. Island lockert derzeit viele Corona-Regeln. Später brechen wir dann zu unserer ersten Schneeschuhwanderung auf. Ca. 3 Stunden wandern wir durch herrliche isländische Winterlandschaften. Die Wasserfälle am Weg sind eingefroren und bieten ein bizarres Bild.

Unser heutiges Tagesziel ist das Gästehaus bei Osar. Vorab besuchen wir aber noch die Seehunde und die markante Felsformation Hvifserkur. Dabei soll es sich um einen versteinerten Troll handeln.

Unsere Unterkunft ist ein einfaches abgelegenes Gästehaus, mit zahlreichen Zimmern und einem Glasfaseranschluss für das Internet.

Zum Abend zaubert uns Rico unser Reiseleiter ein traditionelles isländisches Gericht. Es gibt Plokkfiskur.

 

 




Sonntag

20.02.2022

Badetag

 

Heute früh sind wir selbst für das gemeinschaftlich Frühstück im Osar Hostel zuständig. Das ist aber kein Problem. Alle fassen mit an.

Dann fahren wir wieder los. Unterwegs halten wir am See Flodid an und durchwandern ein aufgeforstetes Wäldchen und besteigen einen Geröllkegel. Danach testen wir noch das Eis des Sees. Es hält.

Höhepunkt des Tages und unser bisher „schönstes Ferienerlebnis“ ist heute, bei schönen Wetter und wenigen Minusgraden, der Besuch des Thermalbades in Hofsos. Das Thermalbecken (Hot Pot) hat eine Temperatur von  38°C, das Schwimmerbecken nur 21°C. Trotzdem trauen sich fast alle rein. Ringsherum Schnee und ein traumhafter Blick zum Fjord. Ein wirklich traumhaftes Erlebnis.

Anschließend bummeln wir noch durch das kleine Örtchen Hofsós. Rico, unser Reiseleiter hat hier einmal Weihnachten verbracht und wurde so richtig mit dem „Islandvirus“ infiziert. Das Örtchen ist durchaus reizvoll mit einigen der ältesten isländischen Häuser.

Bis zu unserem heutigen Etappenziel in Siglufjörður

müssen wir noch ca. eine Stunde fahren. Besonders beeindruckend ist der älteste Straßentunnel Islands (Siglufjarðarvegur), der nur einspurig mit Ausweichstellen ausgebaut ist. Was würde der ADAC wohl dazu sagen?

Mit ca. 1200 Einwohnern ist Siglufjörður die nördlichste Stadt Islands, nur 40 km vom Polarkreis entfernt. Das Gästehaus Siglunes ist recht charmant. Abends gehen wir ins Restaurant Torgid essen und lassen den Abend bei einem einheimischen Bier an der Bar ausklingen.

 



Montag

21.02.2022

Hering, Wasserfall und Sturm

 

Der Tag beginnt für uns heute mit einem Frühstück in einer Bäckerei nahe unseres Gästehauses.

Um 9:30 Uhr erwartet man uns im Heringsmuseum der Stadt. Hier kann man vieles über die Zeit des Heringsbooms und alles was mit dem Heringsfang und der Verarbeitung zu tun hat, erfahren.

Dann machen wir noch eine kleine Wanderung entlang der neuen Lawinenschutzanlage. Von dort hat man noch einmal einen schönen Blick auf Siglufjörður und den Fjord.

Wir verlassen die Stadt und auch die Halbinsel Tröllaskagi.

Später erreichen wir Akureyri, wo wir ein wenig durch das Stadtzentrum laufen und auch unseren ersten isländischen Geocache heben können.

Nächster Höhepunkt ist der Wasserfall Goðafoss. Das ist eine beeindruckende Naturerscheinung und im Winter teilweise zugefroren.

Im Anschluss erreichen wir bald das Saltvík Guesthouse kurz vor Húsavík. Hier werden wir die nächsten 3 Nächte verbringen.

Heute Abend kocht Rico wieder für uns. Es gibt gekochten Fisch mit Kartoffeln, Zwiebelbutter und Roten Bete. Im Verlauf des Abends frischt der Wind ziemlich auf und wird zu einem richtig heftigen Sturm. Laut Wettervorhersage soll das dann auch morgen so bleiben. So rechnen wir damit, morgen wohl mal einen „Haus-Tag“ einlegen zu müssen.

 



Dienstag

22.02.2022

Die Weihnachtsgesellen

 

Während der Nacht flaut der Sturm langsam ab. Die Folgen des starken Windes sind aber noch zu sehen. Fenster und Türen unserer Unterkunft sind teilweise von mächtigen Schneewehen verschüttet.

 

Nach dem Mittag trauen wir uns dann wieder raus. Es geht in die Nähe des Mývatn (Mückensee), in die düstere Felsenwelt, heute ganz in schwarz (Lavaformationen) und weiß (Schnee).

Auch heute waren wir wieder mit den Schneeschuhen unterwegs. Uns empfängt ein Labyrinth aus bizarren Lavagebilden . Hier sollen auch Trolle, Elfen und natürlich die isländischen Weihnachtsgesellen zu Hause sein.

de.wikipedia.org/wiki/Dimmuborgir

Highlight ist, dass wir gegen Ende unserer kleinen Wanderung noch zwei Schneehühner sehen. Diese sind allerdings unfotografierbar, da der Schnee die beste Tarnung ist.

 

 



Mittwoch

23.02.2022

Wandern und Baden

 

Heute stand wieder eine Schneeschuhwanderung auf dem Programm. Zuerst wanderten wir zum mächtigen Gletscherfluß Jökulsa. Dieser hat eine mächtige Schlucht geformt. Beim Picknick genießen wir den Blick in die Schucht. Im weiteren Wegverlauf bewundern wir aus Lavasand Formationen. Das nächste Highlight ist der Blick in die trockengefallene Schlucht Ásbyrgi. Unser Reiseleiter Rico drückt auf Tempo, da das ruhige Winterwetter wieder umschlagen soll. Bevor es wieder einen Schneesturm gibt, erreichen wir glücklicherweise unseren Bus.

 

Nach der Wanderung belohnen wir uns mit einem Besuch des Geothermalbades Geosea in Húsavík.

 

Am Abend fegt wieder ein heftiger Sturm ums Haus und das soll wohl auch die ganze Nacht so bleiben.

 



Donnerstag

24.02.2022

Heißer Dampf und noch 303 Tage bis Weihnachten

 

Nach drei Übernachtungen brechen wir unsere „Zelte“ heute im Gasthaus Saltvík bei Húsavík ab.

Erstes Highlight des Tages ist heute der Besuch des Geothermalgebietes Hverarönd.

Es weht ein eisiger Wind und an vielen Stellen steigt weißer Dampf aus dem Boden. Dadurch entstehen teilweise bizarre Eisformationen.

Später umrunden wir auf Schneeschuhen den Hverfjall, einen riesigen Vulkankrater.

Unterwegs halten wir dann noch einmal beim Weihnachtshaus in der Nähe von Hrafnagil. Hier gibt es alles, was man für’s Weihnachtsfest braucht. Auch Schnitzereien und Räucherkerzen aus dem Erzgebirge sind dabei.

In Sauðárkrókur [ˈsøyːðaur̥ˌkʰrouːkʏr] beziehen wir dann die Zimmer im ältesten Hotel Islands (seiner Art). Nach dem Abendessen im nahen Restaurant geht es dann noch in den hoteleigenen Hot Pot.

 



Freitag

25.02.2022

Bei Thorfinn und Guðríður

 

Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Ausflug an den Strand. Der Sand ist schwarz und von zahlreichen Eisklumpen überseht. Im richtigen Licht glitzern und schimmern sie wie Edelsteine.

 

Nach dem Strandspaziergang fahren wir zum Torfhof Glaumbær ['klœympair] (Museum). Die Häuser hier sind fast ausschließlich aus Grasnaben gebaut (Torfrasenbauweise). Im Inneren kann man zahlreiche alte Einrichtungsgegenstände bestaunen. Wir erfahren eine Menge über Thorfinn Karlsefni und Guðríður Þorbjarnardóttir, ein isländischen Entdeckerpaar, die diesen Ort vermutlich gründeten.

 

Auch heute gibt es das Abendessen (leckerer Fisch) wieder im nahen Restaurant. Den Tag lassen wir wieder gemütlich im Hot Pot ausklingen.

 

 

 

 

 

 



Samstag

26.02.2022

Der letzte Tag

 

Heute verlassen wir das Hotel in Sauðárkrókur wieder. Wir machen eine Rundfahrt um die Halbinsel Skagi, besichtigen eine spektakuläre Steilküste (Ketubjörg) und die Basaltfelsen bei Kálfshamar.

Auf vielfachen Wunsch wird dann noch an eine Weide bei den Islandpferden angehalten. Die neugierigen Tiere haben wenig Scheu und kommen ganz dicht heran. Da ist dann auch das eine oder andere „Selfie mit Pferd“ möglich.

 

Heute legen wir fast 400 km zurück, um zu unserem letzten Quartier zu kommen. Wettertechnisch ist vieles dabei: Schnee, Sturm, Schneewehen. Rico am Steuer ist wirklich nicht zu beneiden.

 

Als wir in Hafnarfjörður ankommen ist es schon dunkel. In einem „Wikinger-Gasthaus“ ist ein Tisch reserviert. So lassen wir hier unseren letzten gemeinsamen Abend ausklingen. Ein Motel in Vogar, nahe des Flughafens, ist dann das letzte Quartier unserer Reise.

 

 

 

 



Sonntag

27.02.2022

Die Abreise

 

5:15 Uhr brechen wir zum Flughafen auf. Rico bringt uns bis vor die Tür, um sicherzugehen, dass wir auch wirklich abfliegen. 😉

 

Die Boing 757-100 bringt uns pünktlich nach Frankfurt, wenn der Flug auch teilweise ein wenig ruppig ist. Uta verschläft den größten Teil der Turbolenzen.

 

Auf der Bahnstrecke Frankfurt-Flughafen nach Frankfurt Hbf fallen heute wegen irgendwelcher Bauarbeiten die ICEs aus. Letztlich finden wir aber doch noch eine S-Bahn die uns zum Hbf bringt.

 



Hier noch ein paar "Fälschungen", denn die Nordlichter haben wir leider nicht gesehen.